Dienstag, 5. Mai 2009

Lago di Garda

So, jetzt habe ich schon wieder so viel erlebt und hatte gestern kein W-Lan, so dass ich mir das jetzt alles wieder aus dem Gehirn saugen muss, aber gut.

Gestern morgen nach einer seeeeehr kurzen Nacht (irgendwie habe ich das Jetlag noch nicht verdaut), war ich zum Sumotraining mit einem polnischen Journalisten verabredet um 6 uhr morgens. Der kam natürlich nicht. Zum Glück hat sich aber ein Pärchen aus meinem Zimmer dazu bereit erklärt mitzukommen und sich das Training anzuschauen. Sie mussten auch auschecken um nach Australien zu fliegen. Schöne Reise Sam und Bunny (ja das war ihr richtiger Name) aus London.

Mit den beiden bin ich dann zum Sumo Trainingsstall in Ryoguko gefahren. Wir konnten auch von draussen rein schauen, durften dann aber doch nicht rein, da wir zu spät waren. Ich fand 7 Uhr schon ziemlich früh. Als wir dann aber sahen, dass in einem Raum von 30 qm ca. 15 mehr oder weniger schwere Jungs echt schwitzten, hab ich mir dann gedacht, vielleicht ist es doch ganz gut für die Nase da nicht rein zu gehen. Hab es jedenfalls mal gesehen, wie die Jungs trainieren durchs Fenster.

Also aufgemacht nach Moto-Hakone um den unglaublichen Blick auf den Fuji zu haben. Das erste Mal Shinkansen fahren, juchuuu. Man macht sich keine Vorstellung davon, wie schnell die Dinger sind. Waahnsinn. Vor allem, wenn sie mit 300 Sachen durch den Bahnhof rasen. Hab Videos gemacht, glaubt einem ja sonst keiner...

Am Bahnhof Odawara dann die Enttäuschung: Regen und Wolken. Shit. Fuji also gestorben. Nach einer Busfahrt auf ca. 2.000 m und dann wieder auf Serpentinen runter endlich am Gästehaus angkommen. Ein klassische japanische Pension mit Kimono und Schuhen ausziehen und bei Madame in der Küche morgens Frühstück nehmen. Super!

Sie erklärte mir dan n auch, wie ich in den Ort komme an den See. Moto-Hakone ist das Ausflugsziel für Tokioties gerade weil auch noch Golden Week ist. Also war auf der Strasse Stau angesagt. Im Ort selbst allerdings war kein Mensch – wer geht schon bei Superregen und Sturm durch den Ort? Ich! Also jede Attraktion mitmachen. Mit dem Piraten-Touristen-Schiff bin ich dann allerdings doch nicht gefahren, hab es nur geknipst. Zum roten Tor, zum Tempel in den Wald (250 Stufen den Berg rauf, arme Raucherlunge), kurz beten (ist sehr einfach: klingeln, beten, 2x klatschen, Gottesdienst vorbei – ich liebe den Buddhismus). Ansonsten sieht der Ort aus wie am Starnberger See. Klassischer See mit Tuoriläden drum rum.

Also wegen kurzer Nacht zurück ins Gästehaus und in der kleinen Butze entspannen. Habe dann prompt beim Sturm, der laut japanischem Fernsehen von einem Taifun auf See stammt, erst mal 13 Stunden am Stück gepennt. Nach dem Genuss einer kleinen Flasche japanischen Whiskey und lange auf den Beinen kein Wunder.

Ich weiss jetzt auch, warum es überall so sauber ist in Japan – es gibt einfach KEINEN Mülleimer. Nur neben den tausenden Verkaufsautomaten, wo es Getränke gibt. Alles andere, was man so glaubt, dass es das an Automaten gibt, ist ein Märchen. Die japaner sind viel zu sauber und distanziert, als dass man getragene Höschen an Automaten kaufen könnte. Diese Mär kann ich also wiederlegen. Claudia, du wolltest das ja wissen ;)

Dann heute morgen zurück aus den Alpen nach Nara (500 km – 3 Stunden), wo ich jetzt auch endlich in einem normalen Hotel angekommen bin. Erst mal Füsse hoch und schauen, ob ich nachher mal Bilder hochladen kann.

Morgen geht es dann in 14 Tempel und zu den frechen Rehen und Hirschen, für die Nara bekannt ist.

Mir gefällt es jedenfalls super gut hier. Alle sind super freundlich und es wenn man mal was liegen lässt, bringen es einem die Japaner hinterher. Man hat hier einfach keine Angst und Probleme – tags wie nachts. Absolut entspannt.

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